Gewindeformer MF (metrisches ISO-Feingewinde)
Bei der Herstellung von Feingewinden ist Präzision besonders wichtig. Insbesondere bei der Produktion hochwertiger Uhren oder von Instrumenten in der Luft- und Raumfahrtindustrie kommt die Fabrikation nicht ohne Gewindeformer MF aus. Das Kennzeichen MF steht dabei für metrisches ISO-Feingewinde und ist eine kleinere Ausführung des klassischen metrischen ISO-Gewindes M. Beide Gewindearten verfügen zwar über einen Flankenwinkel von 60 Grad, unterscheiden sich jedoch beim Parameter der Steigung. Da die Bildung von Spänen beim Gewindeschneiden oder dem Einsatz verschiedener Gewindebohrer unvermeidbar ist, kommen diese Gewindewerkzeuge für viele Hochpräzisions-Herstellungsverfahren nicht infrage. Problemlöser ist in diesen Fällen der Gewindeformer oder Gewindefurcher, der durch Kaltumformung ein Gewinde herstellt.
Höhere Standzeit macht Gewindeformer MF zur ersten Wahl
Selbst wenn man die Spanbildung außer Acht lässt, sind Gewindefurcher und Gewindeformer MF oft die bessere Wahl im Vergleich zum Gewindebohrer, da die Standzeit in der Regel deutlich höher ist. Außerdem sind die Werkzeuge mit HSSE Legierungen durch die Beimischung von Kobalt wärmehärter und verfügen insgesamt über eine größere Härte. Sie sind allerdings auch etwas spröder und brechen schneller ab als vergleichbare Gewindebohrer oder Gewindeschneider. Der entscheidende Vorteil ist neben der besseren Standzeit also zweifellos die spanlose Gewinde-Herstellung.
Kaltumformung nur bei geeigneten Werkstoffen möglich
Wenn Sie einen Gewindeformer MF einsetzen möchten, muss das Material Ihres zu bearbeitenden Werkstücks eine entsprechende Kaltumformung zulassen. Die Kaltumforbarkeit ist das entscheidende Kriterium. Besonders geeignet sind hierfür folgende Materialien:
- Aluminium
- legierte Stähle
- Nickel-Legierungen
- Aluminium-Legierungen
- langspanende Legierungen aus Kupfer
Sollten Sie nicht sicher sein, ob Ihr Material sich für die Kaltumformung eignet, fragen Sie gerne bei uns nach. Bei uns erhalten Sie natürlich nicht nur Gewindeformer MF, sondern auch die Varianten M, bei Bedarf jeweils in der HSSE-Ausführung. Bei der Anfertigung der Gewinde durch Kaltumforung drücken die Druckstollen der Gewindefurcher das Ausgangsmaterial zur Seite. Die auf diese Weise entstandenen Gewinde zeichnen sich durch eine sehr glatte Oberflächenstruktur aus, die für herkömmlich angefertigte Innengewinde in der Regel nicht erreicht wird. Ein Gewindeformer kann außerdem mit einer höheren Standzeit punkten, kann aber im Gegensatz zum Gewindebohrer nicht nachgeschliffen werden. Besonders wichtig ist, dass die Bohrung des Kernlochs für den Gewindefurcher sorgfältig und präzise ausgeführt wird.